Auszug aus "Diakonie aktuell"
Nachrichten aus dem Diakonischen Werk der Pfalz vom 29.11.2009

„Brot für die Welt“ 
ist ein kostbares Pfund des Protestantismus

Interview mit Dekan i. R. Berthold Gscheidle

Herr Gscheidle, Sie engagieren sich ehrenamtlich für „Brot für die Welt“. Wie kam es dazu?

Für „Brot für die Welt“ habe ich mich seit meiner Jugend engagiert. Mich hat das Zusammenwirken mit Partnerkirchen in Übersee, mit kirchlichen Hilfs- organisationen, mit staatlichen Stellen und auch mit manchem Mitarbeiter aus der Wirtschaft im Einsatz dafür, dass den Armen Gerechtigkeit geschieht, überzeugt. Folglich habe ich mit anderen zusammen Hilfsmaßnahmen in Gemeinden organisiert. Wir haben Basare veranstaltet, Lattwerchkoch- aktionen durchgeführt und ein sehr erfolgreiches Kochbuch herausgegeben.

Bei Ihrem Eintritt in den Ruhestand gründeten Sie die „Brotzeitgruppe“. Was sind ihre Ziele?

Unsere „Brotzeitgruppe“ ist ein Arbeitsfeld des Evangelischen Seniorenwerkes Pfalz. Vor sechs Jahren hat die Direktorin von „Brot für die Welt“ den früheren Landesdiakoniepfarrer Frieder Theysohn um Mithilfe gebeten, ehrenamtliche Senioren ausfindig zu machen zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit. Theysohn hat Frauen und Männer angesprochen, die ihm als besonders engagiert in der „Brot für die Welt“-Arbeit aufgefallen waren. Daraus ist die „Brotzeitgruppe“, die aus 15 Frauen und Männern besteht, entstanden. Hauptziel ist, „Brot für die Welt“ und seine Arbeit durch Vorträge und Aktionen zu fördern und zu unterstützen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass eine Gruppe junger Leute aus Costa Rica von einem Straßenkinderprojekt während der Fußballweltmeisterschaft in die Pfalz kommen konnte. Weiterhin haben wir durch Initiativen und Gemeinde- veranstaltungen die Kaffeekampagne „1000 Gemeinden trinken fair“ in der Pfalz bekannt gemacht und das Brotmobil im Jubiläumsjahr begleitet. Momentan bereiten wir mit der katholischen Partnerorganisation von Misereor einen Stand für den Ökumenischen Kirchentag in München vor.

Sie sind Mitherausgeber des „Mutmachbuches“. Wie entstand das Buch und worum geht es?

Bei einer Tagung im Jahr 2005 wurden Ideen zum 50. Jubiläum für „Brot für die Welt“ entwickelt. Dort wurde die Idee des „Mutmachbuches“ geboren. Zum Kirchentag in Bremen erschien das Buch mit dem Titel „Brot zum Leben – 99+1 Mutmachgeschichten“, kurz „Mutmachbuch“. Über 20 Autoren, darunter zwölf Männer und Frauen aus der Pfalz, berichten von ihren Erfahrungen bei Projektreisen von „Brot für die Welt“ oder von Aktionen in Kirchengemeinden, Schulen und vor engagierten Gruppen. Das Buch will Mut machen umzusetzen, dass den Armen Gerechtigkeit zuteil wird. Die Autoren erzählen davon, dass Gott seinen Segen gibt, damit aus mutigen Taten des Gebens und des solidarisch miteinander Lebens sich auf wunderbare Weise Wege der Veränderung auftun. Jeder Leser des Buches kann seine eigene Erfahrungsgeschichte auf zwei leeren Seiten des Buches niederschreiben und sie „Brot für die Welt“ zukommen lassen.

Was wünschen Sie sich und der Aktion „Brot für die Welt“ für die Zukunft?

Mit den Freunden in der Brotzeitgruppe wünsche ich, dass Gott uns noch lange die nötige Kraft gibt zur Unterstützung von „Brot für die Welt“. Ich wünsche für „Brot für die Welt“, dass die Gemeinden erkennen, welch kostbares Pfund der Protestantismus mit dieser Aktion besitzt; eine Aktion von höchstem Bekanntheitsgrad, die untadelig Jahr für Jahr ihr Spendensiegel erhält. Durch hervorragende Arbeit erfährt sie überall höchstes Lob und hat nicht geringen Einfluss in der Bewusstseinsbildung für die Welthungerprobleme, für fairen Handel und für eine Gesellschaft, die Gottes Schöpfung bewahrt und sensibel dafür bleibt, dass den Armen Gerechtigkeit geschieht.

Foto: view
Die Brotzeitgruppe präsentiert das "Mutmachbuch"

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