„Brot
für die Welt“
ist ein kostbares Pfund des Protestantismus
Interview
mit Dekan i. R. Berthold Gscheidle
Herr
Gscheidle, Sie engagieren sich ehrenamtlich für „Brot für die Welt“.
Wie kam es dazu?
Für
„Brot für die Welt“ habe ich mich seit meiner Jugend engagiert. Mich
hat das Zusammenwirken mit Partnerkirchen in Übersee, mit kirchlichen
Hilfs- organisationen, mit staatlichen Stellen und auch mit manchem
Mitarbeiter aus der Wirtschaft im Einsatz dafür, dass den Armen
Gerechtigkeit geschieht, überzeugt. Folglich habe ich mit anderen
zusammen Hilfsmaßnahmen in Gemeinden organisiert. Wir haben Basare
veranstaltet, Lattwerchkoch- aktionen durchgeführt und ein sehr
erfolgreiches Kochbuch herausgegeben.
Bei
Ihrem Eintritt in den Ruhestand gründeten Sie die „Brotzeitgruppe“.
Was sind ihre Ziele?
Unsere
„Brotzeitgruppe“ ist ein Arbeitsfeld des Evangelischen Seniorenwerkes
Pfalz. Vor sechs Jahren hat die Direktorin von „Brot für die Welt“
den früheren Landesdiakoniepfarrer Frieder Theysohn um Mithilfe gebeten,
ehrenamtliche Senioren ausfindig zu machen zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit.
Theysohn hat Frauen und Männer angesprochen, die ihm als besonders
engagiert in der „Brot für die Welt“-Arbeit aufgefallen waren. Daraus
ist die „Brotzeitgruppe“, die aus 15 Frauen und Männern besteht,
entstanden. Hauptziel ist, „Brot für die Welt“ und seine Arbeit durch
Vorträge und Aktionen zu fördern und zu unterstützen. Wir haben uns dafür
eingesetzt, dass eine Gruppe junger Leute aus Costa Rica von einem Straßenkinderprojekt
während der Fußballweltmeisterschaft in die Pfalz kommen konnte.
Weiterhin haben wir durch Initiativen und Gemeinde- veranstaltungen die
Kaffeekampagne „1000 Gemeinden trinken fair“ in der Pfalz bekannt
gemacht und das Brotmobil im Jubiläumsjahr begleitet. Momentan bereiten
wir mit der katholischen Partnerorganisation von Misereor einen Stand für
den Ökumenischen Kirchentag in München vor.
Sie
sind Mitherausgeber des „Mutmachbuches“. Wie entstand das Buch und
worum geht es?
Bei
einer Tagung im Jahr 2005 wurden Ideen zum 50. Jubiläum für „Brot für
die Welt“ entwickelt. Dort wurde die Idee des „Mutmachbuches“
geboren. Zum Kirchentag in Bremen erschien das Buch mit dem Titel „Brot
zum Leben – 99+1 Mutmachgeschichten“, kurz „Mutmachbuch“. Über 20
Autoren, darunter zwölf Männer und Frauen aus der Pfalz, berichten von
ihren Erfahrungen bei Projektreisen von „Brot für die Welt“ oder von
Aktionen in Kirchengemeinden, Schulen und vor engagierten Gruppen. Das
Buch will Mut machen umzusetzen, dass den Armen Gerechtigkeit zuteil wird.
Die Autoren erzählen davon, dass Gott seinen Segen gibt, damit aus
mutigen Taten des Gebens und des solidarisch miteinander Lebens sich auf
wunderbare Weise Wege der Veränderung auftun. Jeder Leser des Buches kann
seine eigene Erfahrungsgeschichte auf zwei leeren Seiten des Buches
niederschreiben und sie „Brot für die Welt“ zukommen lassen.
Was
wünschen Sie sich und der Aktion „Brot für die Welt“ für die
Zukunft?
Mit
den Freunden in der Brotzeitgruppe wünsche ich, dass Gott uns noch lange
die nötige Kraft gibt zur Unterstützung von „Brot für die Welt“.
Ich wünsche für „Brot für die Welt“, dass die Gemeinden erkennen,
welch kostbares Pfund der Protestantismus mit dieser Aktion besitzt; eine
Aktion von höchstem Bekanntheitsgrad, die untadelig Jahr für Jahr ihr
Spendensiegel erhält. Durch hervorragende Arbeit erfährt sie überall höchstes
Lob und hat nicht geringen Einfluss in der Bewusstseinsbildung für die
Welthungerprobleme, für fairen Handel und für eine Gesellschaft, die
Gottes Schöpfung bewahrt und sensibel dafür bleibt, dass den Armen
Gerechtigkeit geschieht.
Foto:
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Die Brotzeitgruppe präsentiert das "Mutmachbuch"
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