Hilfe
für die Ärmsten der Armen
KAISERSLAUTERN:
Das Buch „Brot zum
Leben" will zum Helfen ermutigen - Erlös
kommt Projekten zugute Originalartikel
Einen Beitrag zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums in der
Welt will das Buch „Brot zum Leben; 99 + 1
Mutmachgeschichten" leisten. Das in Zusammenarbeit mit dem „BrotZEIT"-Projekt
des Evangelischen Seniorenwerks und der Aktion „Brot für die
Welt" entstandene Werk erzählt anhand von 99 Beispielen von
Hilfsprojekten auf dem ganzen Globus. Sechs der rund 20 Autoren
stammen aus Stadt und Landkreis Kaiserslautern.
Die Geschichten handeln von Straßenkindern in Costa Rica und von
Menschen, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen müssen, indem
sie den Müll anderer nach Verwertbarem durchwühlen. Sie erzählen
von Kinderarbeit und davon, wie sich Frauen gegen Vertreibung
wehren. Sie berichten von dem Menschenrecht auf Wasser und von dem,
was bereits mit Spendengeldern an Hilfeprojekten für Notleidende
geschaffen werden konnte. Das Buch hat außerdem zwei leere Blätter,
die mit einer persönlichen Geschichte des Lesers gefüllt werden können.
„Die Geschichten sollen den Menschen Mut machen, etwas anzupacken
und zu verändern. Viel Erfreuliches ist schon geschehen, aber die
Ärmsten der Armen brauchen weiter unsere Hilfe", sagt Berthold
Gscheidle, Leiter der „BrotZEIT"-Gruppe Pfalz, der sich wie
alle seine Mitstreiter seit Jahren für die Hilfsaktion „Brot für
die Welt" einsetzt.
Entstanden ist die Idee im vergangenen Jahr zum 50. Jubiläum der
Hilfsorganisation. „Zunächst hatten wir einen Abreißkalender für
jeden Tag geplant, aber dann haben wir uns doch für ein Buch mit 99
und einer Geschichte entschieden, weil sie dann nicht im Papierkorb
landen, sondern Bestand haben', erzählt Gscheidle. Alle Autoren
sind Mitglieder in „BrotZEIT"-Gruppen und engagieren sich
meist schon seit Jahrzehnten in Hilfsprojekten in Afrika, Indien und
Lateinamerika.
„Meine Generation hat die Not der Nachkriegszeit miterlebt. Jetzt
können wir das weitergeben, was wir damals selbst an Hilfe bekommen
haben", hebt der Kaiserslauterer Autor Dieter Cassel seine
Beweggründe für die Mitarbeit hervor. So erinnert er sich ebenso
wie Klaus-Dieter Härtel aus Ebernburg an die Schulspeisungen mit
Lebensmitteln aus Spenden ehemaliger Feinde. „Hunger ist ein nicht
gerecht verteiltes, globales Problem. Wir sehen uns als
Multiplikatoren für die Botschaft der aktuellen Kampagne ,Es ist
genug für alle da". Wir möchten den Einzelnen ansprechen,
damit er sich solidarisch mit den Armen erklärt", fügt er an.
Seit Mai wird das Buch über die hiesige „BrotZEIT"-Gruppe
vertrieben. Nach Gscheidles Schätzung konnte bereits die Hälfte
der Auflage von 1000 Exemplaren verkauft werden. 160 Stück davon
hat Mitglied Günter Henn an den Mann gebracht: Er hatte Kontakt zu
den zwölf Pfarrämtern des Dekanats Otterbach aufgenommen und ihnen
als Werbung jeweils ein Anschauungsexemplar zukommen lassen.
Geplant ist eine Ausweitung der Aktion auf den Umkreis von Kaisers-
lautern, kündigt Berthold Gscheitle an. Der Verkaufserlös kommt in
voller Höhe der Hilfsorganisation „Brot für die Welt"
zugute. (lmo)
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